Erinnerungen von Klapperts Richard ( Richard Jung )

Gestern ging ich wie manchen Sonntag spazieren noch am Nachmittag. Dort den Waldesrand ging ich entlang und setzte mich auf die grüne Bank. Oft bleibe ich hier längere Zeit und träume von der Vergangenheit. Als ich ging von zu Hause fort, war Lindenberg noch ein kleiner Ort. Am Backhaus vorbei und der Eich führt ein Weg im Dorf entlang am Teich. Oft bleiben manchmal Leute stehn, und die Fische im Dorfteich zu sehn.

Mein Grosselternhaus steht gleich in der Nähe, und dorthin gehe ich heute noch gerne. Meine Cousine, die Hilda, macht gern guten Mokka und erzählen uns von den längst vergangenen Zeiten.

Mein Vetter, den jeder im Dorf kannte, weil er als Kind schon gut radfahren konnte, ist im Alter von 12 Jahren genau am Teichrand entlang gefahren. Jedem, der das gesehn, blieb vor Schreck der Atem stehn. Doch Willi macht es nichts aus, er fährt über eine Mauer, die ist höher als ein Haus. Das habe ich allein nur gesehen, doch die Mauer wird noch dort stehn. Auf dem Heimweg sind wir gefahren zu dritt, ein Schüler der Handelsschule, Karl-Heinz fährt oft mit. Am Ende von Seelbach, in der Nähe der Mühle, beginnen die Beiden mit Fahrradspielen. Die Spiele sind sinnvoll und ideal, doch kommt Karl-Heinz öfter zu Fall. Von Willi seinem Können hat er nichts gewusst und hatte zu den Spielen nie richtig Lust. Doch als die Zeit vorbei war für die Schule, war endgültig Schluss mit dem Fahrradspiele.

Der Platz für den Neubau war schnell gegraben, und da kamen die Steine mit Lastwagen. Wir Kinder haben uns alle gefreut, denn das ist Arbeit für längere Zeit. Meine Cousine die Helene war jeden Tag da und meine Schwestern Alma und Berta. Die Steine konnten wir abklopfen, und es fiel gewiss auch mancher Schweisstropfen. Es war für uns nur Zeitvertreib, denn viele Hände, leichte Arbeit. Doch als mit dem Klopfen war endlich aus, wurde gebaut sofort auch das Haus. Wie lange ist diese Zeit nun zu Ende und keiner von uns das jetzt noch könnte. Niemand wäre das möglich heute, wir sind tatsächlich alte Leute.

In meiner Heimat, im Siegerland, sind viele nicht mehr, die ich gekannt, Ewald war Willi mein Freund, er ist nicht mehr da das tut mir so leid. Kennst du mich? Habe ich schon viele gefragt, und jeder hat mit nein gesagt. Nachbarn mit denen ich in die Schule ging, wissen nicht mehr wer ich bin. Wenn die Wege ich im Dorf ich gehe, dann nur fremde Leute ich sehe.

Die Backhäuser sind fort, und neue Häuser da, dass ist nicht Lindenberg wie es einst war. Ein halbes Jahrhundert ist vergangen unterdessen, doch Jugend und Heimat kann niemand vergessen.

Richard Jung habe ich noch persönlich gekannt. Es war sehr lustig wenn er von früher erzählte.  Ich habe seine Erzählungen oder sein Gedicht so übernommen. Manches ist zwar etwas holprig ausgedrückt, aber die Liebe zu Lindenberg  kommt rüber. Das Haus das hier erwähnt wird ist sicherlich die ev. Volksschule  das heutige Bürgerhaus.

Friedhelm Röcher


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